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Wiederhergestellte Tradition

Wasser, das verloren und wieder gefunden wurde

Wiederentdeckung einer historischen Quelle

Am 30. Oktober 1876 bewilligte die k.u.k. Kommission eine Lizenz zur öffentlichen Nutzung der Krondorfer Saurier. Die wohltuende Wirkung der Quelle wurde auch von Feinschmeckern in Wien, Berlin und Budapest erkannt.

Leider ging die Quelle in den Wirren des Ersten und Zweiten Weltkriegs verloren.

Viele Jahre später 2010 wurde bei der geologischen Erkundung eine Mineralwasserquelle entdeckt, die eine nahezu identische Zusammensetzung hat wie die längst erloschene natürliche Quelle des Krondorfer Mineralwassers.

Vergleich der ursprünglichen und aktuellen Quelle

Krondorfer Mineralwasser

Genehmigung des Widerrufs und der Wiederaufnahme des Versands

Im Mai 2015 erteilte das Gesundheitsministerium der Tschechischen Republik der Krondorfer Mineralwasserquelle eine neue Nutzungsgenehmigung. 30. Oktober 2016 haben wir auch die Tradition der manuellen Abfüllung und des Versands wiederbelebt. Nach 140 Jahren gelangt das exklusive Wasser wieder direkt von der Quelle auf den Tisch der Erlebnisrestaurants.
1876 Genehmigung der Nutzung der Quelle
c. k. Kommission des Büros des Distrikt-Governors.
? Der Verlust der Quelle während
zweier Weltkriege.
2010 Bei einer geologischen Untersuchung wurde eine Quelle mit ähnlicher Zusammensetzung gefunden.
2015 Die Krondorf-Quelle erhielt
eine Nutzungserlaubnis vom Gesundheitsministerium
der Tschechischen Republik.
2016 Krondorf Mineralwasser wird
als limitiertes
Exklusivprodukt neu aufgelegt.
Der ursprüngliche Luftkurort der Krondorfer Kyselka

Die Geschichte des Mineralwassers Krondorf

Wie alles begann

In einer romantischen Bucht am rechten Ufer der Ohře unterhalb des Dorfes Warthe (Stráž nad Ohří) entspringt seit jeher eine Quelle mit ausgezeichnetem Geschmack, die von den Bewohnern der umliegenden Dörfer genutzt wurde. Früher hatten alle Krondorfer Haushalte einen Schlüssel zur öffentlichen Quelle und konnten diesen somit kostenlos für den Hausgebrauch nutzen.
Phdr. Stanislav Bucharovič Historiker-Publizist
Historiker und Kolumnist, geboren am 13. Oktober 1950 in Karlovy Vary. Nach der Matura studierte er Geschichte, Bibliothekswesen und Informationswissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität in Prag (1971–1976). Nach Abschluss seines Studiums trat er als Spezialist in das Museum in Karlovy Vary ein, wo er bis heute als Historiker tätig ist. Er spezialisiert sich auf lokale Geschichte und Kulturgeschichte von Karlsbad und der Karlsbader Region. Schwerpunkte seines beruflichen Interesses sind Denkmäler und Kunst in der westböhmischen Bäderregion, Erzbergbau im Erzgebirge und in Slavkovské les, patristische Literatur von Karlovy Vary, Ethnographie der ehemaligen Region Loket, Geschichte der Bäder in der Die böhmisch-mährischen Länder und die tschechisch-sudetonischen Beziehungen. Auf dem Gebiet der Karlsbader Regionalgeschichtsschreibung veröffentlichte er als Autor oder Co-Autor mehr als 50 eigenständige Buchwerke und mehr als 1.500 Artikel und Fachstudien.
Dem berühmten österreichischen Seefahrer, Fregattenkapitän, Reisenden, Kartographen, Schriftsteller und Dichter Heinrich von Littrow (1820–1895) gefiel der Krondorfer Sumpf so gut, dass er ihm eine Festode widmete, die 1893 in der Erzgebirgs-Zeitung abgedruckt wurde.
1863 kauften drei sächsische Kaufleute (Scharr, Haustein und Meixner) von Fürst Windischgrätz für 40.000 Goldstücke ein großes Waldgrundstück zwischen dem Stolična-Hügel und dem Dorf Tocov zum Zweck der Holzgewinnung. Im oberen Teil des Korunní potok-Tals bauten die Sachsen ein Dampfsägewerk, in dem sie gefällte Bäume zu Brettern verarbeiteten. Als Direktor des Sägewerks holten sie den erfahrenen Holzfachmann Carl Gölsdorf, der aus Plavno stammte, wo er 1844 geboren wurde. Mit seiner Ankunft begann die Geschichte des Krondorfer Mineralwassers. Leopold Roscher arbeitete als Nachtwächter und Knecht im Sägewerk. In der Nähe der Sägemühle, an der Stelle der alten Mühle, fand er eine natürliche Mineralquelle mit sehr wohlschmeckendem Wasser. Er zeigte Carl Gölsdorf die Quelle. Er erkannte, dass es sich um eine außergewöhnlich hochwertige Quelle handelte. Er ließ sie 1876 abfangen und schickte seine Proben zur Untersuchung an renommierte wissenschaftliche Autoritäten. Die chemischen Analysen der Säure führten die renommierten Prager Professoren Josef Lerch (1879), Wilhelm Gintl (1881), Heinrich Kisch (1880) und der Karlsbader Hydrogeologe Josef Knett (1902) durch. Alle chemisch-physikalischen Analysen bewiesen die heilende Wirkung der neu entdeckten Sauerampfer. Dies war der Anstoß zur Gründung einer Spedition, die 1878 die Abholung und Verteilung des Krondorfer Wassers übernahm.
Carl Gölsdorf – ein Holzbearbeitungsexperte aus Plavno, der die Qualitäten von Krondorfská kyselka entdeckte. Nur dank ihm begann die weite Verbreitung des Krondorfer Mineralwassers über die Grenzen der österreichisch-ungarischen Monarchie hinaus.

Carl Gölsdorf und sein Lebenswerk oder durch Hindernisse zu den Sternen

An ihrer Spitze stand der weitsichtige Kaufmann Carl Gölsdorf. Er gab seine Position als Leiter des Sägewerks auf und widmete sich voll und ganz dem Export von Mineralwasser. Ein wichtiger Schritt war der Kauf aller Grundstücke im Quellgebiet vom Vorbesitzer Wenzel Glaser. Um allen hygienischen und medizinisch-chemisch-hygienischen Anforderungen gerecht zu werden, ließ Gölsdorf das schlammige Gelände entwässern und den Mühlteich verlegen. Am 30. Oktober 1876 besichtigte sie persönlich die Quelle und die Gewinnung des Mineralwassers wurde von der Kommission des Bezirkshauptmanns genehmigt. Kateřina wurde nach Gölsdorfs Frau und Štěpánka nach dem Namen der österreichischen Kronprinzessin benannt.

Eine gründliche krenotechnische Erfassung der Štěpánka-Quelle fand 1880 zu Ehren der Verlobung des Kronprinzen Rudolf von Habsburg mit Prinzessin Štěpánka von statt Belgien. Mit Zustimmung des adeligen Brautpaares wurde die Quelle nach ihrer Hochzeit 1881 nach Ihrer Kaiserlichen Hoheit benannt. Fügen wir hinzu, dass Prinzessin Stepanka Krondorf am 5. August 1909 persönlich besuchte. Mit einem großen Gefolge besichtigte sie Krondorf Sauerbrunn und kostete das Wasser aus der Quelle, die ihren Namen trug. Am 26. Juni 1877 erhielt Carl Gölsdorf von der Prager Bezirkshauptmannschaft eine Lizenz zur öffentlichen Nutzung und Verbreitung der Krondorfská kyselka aus den Kateřina- und Štěpánka-Quellen. Dies geschah auf Empfehlung des Gesundheitsamtes von Dr. Heinrich Kisch, Dozent an der Universität Prag und Kurarzt in Mariánské Lázně.

Wie Krondorf den europäischen Markt eroberte

Carl Gölsdorf war ein guter Kaufmann und wurde durch den Export von Mineralwasser reich. Er baute Niederlassungen der Firma in Berlin, Wien und Budapest auf. Nach und nach investierte er überlegt viel Geld in die technische Weiterentwicklung der Abfüllanlage und dachte über den Bau eines kleinen Luftkurortes nach. Carl Gölsdorfs Versuch, in Krondorfská kyselka einen wohlhabenden Kurort nach dem Vorbild des nahe gelegenen Mattoni Kyselka zu errichten, blieb erfolglos, es gelang ihm jedoch, Krondorf zu einem sehr beliebten Kurort und Krondorfka zu einem bekannten Mineralwasser zu machen. Ende des 19. Jahrhunderts war Krondorf ein attraktives Ausflugsziel, dessen Anzeigen in allen Fremdenführern und Zeitschriften zu finden waren.

Carl Gölsdorf erhielt die angesehenen Titel c. k. Hoflieferant (1899), Reichsrat für seine Verdienste um die Mineralwasserverteilung. (1903) und Hoflieferant des Königs von Spanien (1905). 1905 wurde er zum Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Krondorf gewählt. Carl Gölsdorf, ein erfolgreicher Geschäftsmann und Begründer von Krondorfs Ruhm, starb am 20. Oktober 1907 plötzlich Friedhof der Gemeinde Stráž nad Ohří. Nach Abschluss des Baus der Grabkapelle (Mausoleum) im bewaldeten Hang oberhalb seiner Villa in Krondorf wurde er in der Krypta der Kapelle beigesetzt, die die lateinische Inschrift „Per aspera ad astra“ (Über Hindernisse zu die Sterne), das war Gölsdorfs Lebens-Credo.

Gölsdorfs Tod beendete eine historische Etappe von Krondorfka, aber eine neue Ära sollte noch kommen.

Dr. August Stocklöw Stifter von Krondorf

Von 1921 bis in die 1930er Jahre war Dr. August Stocklöw (*1871) Kreisarzt in Krondorf. Während des Ersten Weltkriegs diente er von 1914 bis 1918 als Stabs- und Chefarzt des 42. Infanterieregiments. An der Front bewies er oft außerordentlichen Mut. Nach dem Krieg trat er als Arzthelfer in die Kriegsopferfürsorgestelle des Kriegsministeriums in Wien ein.

Menschen aus Krondorf und Umgebung liebten ihn und erinnern sich noch heute gerne an ihn für seinen menschlichen Umgang mit Patienten. Er behandelte 200 Mitarbeiter von Krondorfská kyselka sowie Einwohner der umliegenden Dörfer. Dr. Stocklöw widmete sich neben der gewöhnlichen ärztlichen Tätigkeit auch einer gründlichen Erforschung der Wirkung lokaler Säuren. Er bestätigte die Heilkraft von Krondorfka und empfahl es seinen Patienten als diätetische Hilfe zur Verdauung, mit Milch vermischt zur Behandlung von Halsbeschwerden und auch als unterstützende Medizin bei einer Reihe anderer Beschwerden. Dr. Stocklöw hob die außergewöhnlich ausgewogene Zusammensetzung des Wassers und den Gehalt an Magnesium, Calcium und anderen Salzen hervor. Krondorfka zeichnete sich auch durch seinen besonderen Geschmack aus, an den man sich im Vergleich zu anderen Heilwässern nicht gewöhnen musste. Die Krondorfka-Trinkkur hat sich bei chronischen Entzündungen der Atemwege, des Verdauungs- und Gallentraktes, bei Blasenerkrankungen, Stoffwechselstörungen und bei der Rekonvaleszenz günstig bewährt.

Wiederbelebung der Tradition

Die Krondorf-Quelle war während der Kriege scheinbar in der Zeit verloren gegangen. Im Jahr 2010 wurde jedoch bei einer routinemäßigen hydrogeologischen Untersuchung im Doupovské hory eine neue Quelle mit einer identischen Mineralwasserzusammensetzung wie die ursprüngliche, heute erloschene Štěpánka-Quelle entdeckt.
„Als Historiker der böhmisch-mährischen Bäder und Heilquellen begrüße ich das neue Krondorf-Produkt. Ich sehe es als einen Akt, der auf die Renaissance der historischen Quelle und des traditionellen Namens abzielt. Hinzu kommt die Gründung einer Reederei für Hand -Mineralwasser unterstreicht die Marke Krondorf ihre Exklusivität."
Phdr. Stanislav Bucharovič Historiker-Publizist